Sport nach der Geburt – ist das eine gute Idee?

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Bild: irinakeinanen / Pixabay / CC BY-SA 2.0

Wir haben gerade eine sehr aufregende Zeit hinter uns, denn unsere kleine Tochter hat nun endlich das Licht der Welt erblickt. Nach der Zeit im Krankenhaus versuchen wir nun wieder etwas Alltag in unser Leben zu bekommen. Natürlich ist jetzt alles anders, die ganze Aufmerksamkeit gehört selbstverständlich unserem kleinen Sonnenschein. Da bleibt vieles liegen, und einiges ist weitaus stressiger als sonst. Dennoch klappt alles ganz gut. Mit der Zeit wird sich alles richtig einspielen. Zeit für uns selbst ist aber leider sehr knapp bemessen, und ständig dreht sich alles um die Kleine.

Ich habe in den letzten Tagen festgestellt, dass meine Frau teilweise ein wenig traurig und bedrückt wirkt. Auf meine Nachfrage hin bekam ich immer die Antwort, dass alles in Ordnung sei, es sei nur der Stress, das würde sich bestimmt bald wieder legen. Irgendwie habe ich ihr das nicht abgekauft, und meine Vermutung bestätigte sich kurze Zeit später. Als ich ins Schlafzimmer kam sah ich meine Frau, die mit allen möglichen Tricks versuchte, in ihre alte geliebte Jeanshose zu passen, die sie vor der Schwangerschaft so gerne getragen hatte. Auf dem Bett lagen bereits diverse andere Kleidungsstücke verstreut. Die Tränen in ihren Augen zeigten es deutlich: Zwar liebte sie unser Kind über alles, aber die Veränderungen an ihrem Körper machten ihr wirklich zu schaffen. Der Verzweiflung folgte die Trotzphase. Sie kündigte mir an, jetzt aktiv etwas unternehmen zu wollen, um ihre Figur wiederzubekommen. Sie machte klar, dass sie dabei auf meine Unterstützung setzt. Sport sollte es sein, je schneller, desto besser.

Schnell zurück zur alten Figur

Bei mir gingen die Alarmglocken an. Sport nach der Geburt, das soll doch gar nicht gut sein. Sicher, diese ganzen Promi-Damen, die zwei Wochen nach der Geburt ihres Kindes wieder dieselbe Figur haben wie vor der Schwangerschaft, sind für viele junge Mütter ein Vorbild. Aber auch ein gutes Vorbild? Ich finde das total übertrieben, schließlich ist es normal, dass sich der Körper einer Frau während einer Schwangerschaft verändert, und im Laufe der Zeit auch wieder zur normalen Figur zurückkehrt. Dennoch wollte ich meine Frau unterstützen, und habe mich schlau gemacht.

Es hat mich erstaunt, wie viele Möglichkeiten es gibt. Erstaunlich fand ich aber auch die unterschiedlichen Tipps. Während die einen empfehlen, nach 6 Wochen mit der Rückbildung zu beginnen, und erst nach dem Abschluss dieses Programms mit normalem Sport anzufangen, raten andere dazu, ruhig direkt leichten Sport zu treiben. Meine Frau war immer schon recht sportlich und hat auch während der Schwangerschaft nicht mit einer Schachtel Pralinen auf der Couch gesessen. Bei diesen Voraussetzungen soll es möglich sein, ein paar Wochen nach der Geburt bereits mit leichten Sportarten wie Schwimmen zu beginnen. Ich war entschlossen, meine Frau zu unterstützen. Lange Spaziergänge unternahmen wir sowieso bereits, immer schön mit dem Kinderwagen durch den Park. Dennoch habe ich sie überredet, zunächst an der Rückbildung teilzunehmen, und danach mit dem Sport zu beginnen. Ich habe auch versprochen, mich während der Zeit um die Kleine zu kümmern, damit sie sich ganz auf den Sport konzentrieren kann.

Rückbildung und Sport – der beste Weg

Gesagt, getan. Nach sechs Wochen hat sie jetzt mit der Rückbildung begonnen. Ihre Gynäkologin hat ihr gesagt, dass sie ruhig schon schwimmen gehen kann, ein Sport, den sie auch vor und während der Schwangerschaft immer ausgeübt hat. Schon nach kurzer Zeit konnte sie die ersten Erfolge verzeichnen, sie wurde immer zufriedener. Dann wollten wir gerne einmal schauen, ob es Möglichkeiten gibt, um gemeinsam mit der Kleinen etwas Fitness zu machen. Dabei sind wir auf das buggyFit Programm gestoßen, ein Outdoor Fitnessprogramm. Das hatte ihr ihre Schwester empfohlen und total davon geschwärmt. Meine Frau machte das eine Zeit lang und ging dann aber wieder ins Fitness-Studio. Also haben wir einen Personal Trainer gesucht und gefunden, der sich auf Programme für frisch gebackene Mamas spezialisiert hat.

Video: Buggyfit Übung

Und jetzt, neun Monate nach der Geburt, ist meine Frau wieder richtig glücklich. Die alten Sachen passen wieder. Sie hat immer wieder eine Stunde für sich, weil ich auf die Kleine aufpasse, während sie zum Sport geht. Bei schönem Wetter gehen wir auch gerne als Familie Walken. Ich muss meine Meinung revidieren, Sport nach der Geburt ist nicht gefährlich, zumindest dann nicht, wenn er unter professioneller Begleitung stattfindet. Kann ich jedem empfehlen, vor allen Dingen allen Vätern. Davon profitiert nicht nur Eure Frau, weil sie endlich wieder mit sich zufrieden ist, sondern auch das Familienleben. Alle sind wieder ausgeglichen, und die Damen fühlen sich wieder richtig attraktiv.

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