„Sensory Play“ – Sensorikwanne – Ideen für einfache, sensorische Spielangebote

Die Art, wie Kinder spielen sollten, hat sich in den letzten Jahren stark geändert. Wurden den Kleinen früher ein paar Holz- und Plastikspielzeuge oder Stofftiere gegeben, mit denen sie sich beschäftigen konnten, ist heute bekannt, dass Sinneserfahrungen für die Kleinen beim Spielen sehr wichtig sind. Werden die Sinne angesprochen, können die Kinder sehr schöne Erfahrungen machen. Es ist ihnen möglich, sehr kreativ zu spielen und auch nach Herzenslust zu experimentieren. Diese Spielangebote haben natürlich auch einen Namen: Sensory Play.
Was ist Sensory Play?
Wenn von Sensory Play die Rede ist, geht es um sensorische Spielangebote, die es dem Kind ermöglichen, mit allen Sinnen zu spielen und sich auszuprobieren. In Deutschland ist diese Art zu spielen bislang noch nicht sonderlich stark verbreitet. Unter Sensory Play werden alle Spielaktivitäten zusammengefasst, bei denen nicht nur ein Sinn angeregt wird, sondern gleich mehrere. Sehen, Riechen, Hören, Tasten, Schmecken und der Bewegungssinn gehören zu diesen Sinnen. Eltern, die es ihren Kindern ermöglichen, diese Fähigkeiten wirklich schon von ganz klein auf zu üben, stellen die Weichen für eine sehr gute körperliche, kognitive und emotionale Entwicklung. Leider schrecken viele Eltern noch davor zurück, Sensory Play anzuwenden, weil sie ein Chaos befürchten. Sicherlich kann das passieren, das sollte aber kein Grund sein, dem Kind diese Art zu spielen zu verweigern. Es gibt einige Ideen für besonders einfache sensorische Spielangebote, die auch ohne großes Chaos und blankliegende Nerven durchgeführt werden können.
Besonders gut geeignet sind sogenannte sensorische Wannen. Diese werden mit ansprechenden Materialien gefüllt. Es gibt verschiedene Materialien, die dafür genutzt werden können. Häufig werden sie mit trockenen Lebensmitteln gefüllt, beispielsweise mit Reis, Linsen, Kirschkernen und Kichererbsen. Viele Eltern möchten aber lieber keine Lebensmittel zum Spielen nehmen, dann sind auch Holzspäne, Sand, Kieselsteine, Papierschnipsel oder Verpackungsmaterialien unterschiedlicher Art eine gute Wahl. Besonders viel Spaß haben die Kleinen an Materialien, die nicht trocken sind. Wer keine Angst vor Wasser, Schleim, Matsch oder Glibber hat, wird seinem Kind mit einer solchen Füllung sehr viel Freude bereiten. Eltern, die mit dem Kind zusammen spielen, sollten aber aufpassen, dass sie ihren Trauring in Gold nicht verlieren, denn gerade in Materialien wie Sand oder Matsch ist das gute Stück dann nur schwer wiederzufinden.
Ideen für den neuen Spiel-Trend Sensory Play
Einsteiger sollten zunächst mit der Sensorikwanne beginnen. Als Material eignet sich dafür am besten rote Linsen. Die Farbe ist sehr ansprechend und regt die Kinder zum Spielen an. Auch Reis oder Couscous haben sich bewährt. Genutzt werden sollte eine möglichst große Wanne, sodass das Kind einfach hineingesetzt werden kann. Diese Linsenwanne eignet sich bereits für Kinder ab 1 Jahr. Natürlich sollten Kinder nicht unbeaufsichtigt in der Sensorikwanne spielen. In den Linsen können andere Gegenstände versteckt werden, die das Kind dann suchen muss, entweder mit den Händen oder auch mit einem Sieb. Wichtig ist, dass von Anfang an gewisse Regeln festgelegt werden, an die sich das Kind halten muss. Ansonsten kann das Sensory Play wirklich in ein Chaos ausarten. Um zu verhindern, dass sich das Material im gesamten Raum verteilt, kann eine große Decke unter die Wanne gelegt werden. Dann kann das Kind die Linsen auch ruhig von der Wanne nach draußen befördern und schauen, wie es sich anfühlt, darauf herumzulaufen. Allerdings darf das Material nicht außerhalb der Decke landen. Wird diese Regel von Anfang an konsequent durchgesetzt, hält das Kind sich auch dann daran, wenn die Materialien gewechselt werden und weitere Spielabenteuer anstehen. So wird das Chaos verhindert.
Sensorisches Material wechseln
Hat das Kind schon sehr oft ein Bad in den Linsen genommen, sie nach draußen befördert und Gegenstände darin gesucht, wird es Zeit, das Spiel etwas zu variieren. Das sensorische Material kann ganz einfach gewechselt werden, auch ist es möglich, die Materialien zu mischen. Zu Linsen oder Reis können beispielsweise Haselnüsse hinzugegeben werden. Das bietet dem Kind ein absolut neues Tasterlebnis. Auch das Objekt, mit dem das Kind in der Wanne spielt, sollte zwischendurch ausgetauscht werden. Infrage kommen Löffel, Kellen, Trichter, Siebe oder leere Küchenrollen. In jeder Küche finden sich verschiedene Objekte, die zum Spielen genutzt werden können.
Spielzeuge mit einbeziehen
Mit der Zeit können auch die Lieblingsspielzeuge der Kinder mit einbezogen werden. Bagger, Kuscheltiere und Co. können ganz leicht in das Spiel integriert werden. Auch Rollenspiele, die selbst gestaltet werden können, werden für das Kind zu einem echten Erlebnis.
Sensory Play – Spielspaß mit vielen Variationen
Der große Vorteil von Sensory Play ist, dass diese Art zu spielen immer wieder neu erfunden werden kann. Dadurch ergibt sich eine Vielzahl an unterschiedlichen Spielvariationen. Auch das Aufräumen nach dem Spielen kann mit einbezogen werden. Mit Sensory Play wird dem Kind immer wieder etwas Neues geboten, gleichzeitig lernt es auf spielerische Weise.
Bildunterschrift:
Bild: wikimedia | Pixabay / Attribution-Share Alike 4.0 International